In weiten Teilen des Kontinents riesige Überschwemmungen in Afrika: Die schlimmsten Prognosen über Auswirkungen und Geschwindigkeit der Klimazerstörung erfüllen sich oder werden noch übertroffen. Die meisten wollen und wollten es nicht wahr haben und hatten immer auf die beste Prognose gehofft, um sich nicht umstellen zu müssen. Afrika sollte seinen eigenen Weg finden und nicht mehr dem falschen fossilen Weg des Westens nacheifern. Es ist aber auch vor allem darauf angewiesen, dass wir in den Hauptverschmutzerländern eine radikale Umkehr in der Klimapolitik durchsetzen.
Flutkatastrophen von Senegal bis ÄthiopienAfrikanische Länder kämpfen mit Überschwemmungen, Niger und Nil erreichen RekordpegelständeNach Auffassung von Sylvie Galle vom westafrikanischen Klimainstitut Amma-Catch legen die derzeitigen Niederschläge nahe, dass mit den „schlimmsten Voraussagen“ der Expertengruppe für den Klimaschutz zu rechnen sei.In Dakar, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Senegal, fällt an einem Tag so viel Regen wie sonst in einem Jahr. In Niamey, der Hauptstadt des staubtrockenen Sahelstaats Niger, werden über 34.000 Häuser von beispiellosen Niederschlägen zerstört sowie tausende Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche überflutet. Und im Sudan wird der Notstand ausgerufen, weil der Nil wie seit Menschengedenken nicht mehr über seine Ufer tritt und mehr als 2.000 Jahre alte Pyramiden des kuschitischen Königreichs gefährdet. Vom Senegal im Westen bis zu Äthiopien im Osten des Kontinents kommen in elf afrikanischen Staaten mehr als 200 Menschen bei Überflutungen ums Leben: „Und die Regenzeit ist noch lange nicht vorbei“, klagt Julie Belanger, Direktorin des humanitären Hilfswerks der Vereinten Nationen (Ocha) in West- und Zentralafrika.Allein in West- und Zentralafrika sind von den jüngsten sintflutartigen Regenfällen mehr als 800.000 Menschen betroffen, in Ostafrika sollen es sogar 2,4 Millionen sein.Mehr als 500.000 Südsudanesen seien von den Wassermassen heimat- und mittellos gemacht worden, teilt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit.Seit den Dürrekatastrophen in den 70er- und 80er-Jahren werden die Wetterkapriolen in der Sahelzone immer unberechenbarer: Monatelange Phasen völliger Trockenheit werden von sintflutartigen Regenfällen abgelöst. Inzwischen sollen mehr als 25 Millionen Menschen in der Region auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein.
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